Digitale Technologien sind zunehmend Bestandteil der Gesundheitsversorgung: Sie werden eingesetzt, um die Behandlung von Patienten zu verbessern, die Aufenthaltsdauer im Spital zu verkürzen und die Versorgung nach der Entlassung zu gewährleisten. Digitale Spiritual Care ist Teil dieser Entwicklung und antwortet auf sie.
An der Tagung “Digital Spiritual Care: Quo Vadis?” am 14. September wurden zum einen aktuelle Entwicklungen im deutschsprachigen Raum beleuchtet und zum anderen ein Wissensaustausch ermöglicht. Ziel dieser Tagung war es, einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu gewinnen und deren Chancen und Herausforderungen an exemplarischen Beispielen und innovativen Projekten aufzuzeigen und zu diskutieren.
Der Blick richtete sich dabei sowohl auf aktuelle Erkenntnisse aus der pastoraltheologischen Forschung (Annette Haussmann, Juniorprofessorin an der Universität Heidelberg) über aktuelle Praxisprojekte wie der “Ankerplatz”, unter dessen Namen derzeit eine Plattform für digitale Seelsorge entsteht (Achim Blackstein, Ev.-luth. Landeskirche Hannover) bis hin zu Einblicken in die digitale Praxis in der Krankenhausseelsorge Hamburg (Frauke Rörden, Kirchenkreisverband Hamburg). Der aktuelle Stand der Digitalisierung unter schweizerischen Seelsorger*innen wurden anhand einer schweizweiten Umfrage diskutiert, die wir im März 2023 durchgeführt hatten (Fabian Winiger, Universität Zürich) sowie durch einen Einblick in das SpiCaDoc Protokoll, das in der Zürcher Palliativseelsorge eingeführt wird.
Der Bogen zu internationalen Entwicklungen wurde gespannt mit einem Einblick in “eHeart”, eine digitale Seelsorgeplattform derzeit in Entwicklung in Dänemark (Maiken Langhoff Kidholm, Laura Kvorning & Ricko Damberg Nissen, University of Southern Denmark) sowie in die “Telechaplaincy” in den USA, wo durch die Digitalisierung – entgegen gängigen Vorstellungen – seelsorgliche Begegnungen tiefer und nachhaltiger gestaltet werden (Jane Jeuland, Yale New Haven Hospital). Abgerundet wurde die Tagung mit einem Podiumsgespräch zu den Perspektiven für die Seelsorge im Schweizer Gesundheitswesen mit den Vortragenden und Saara Folini (Berufsverband Seelsorge).



Tagungsprogramm
VORMITTAG
8.30 Eintreffen
9.00 Simon Peng-Keller (Univ. Zürich):
Begrüssung und Einführung
9.15 Annette Haussmann (Univ. Heidelberg):
Digitalisierung in Seelsorge und
Spiritual Care: Aktuelle Entwicklungen
und Desiderate
10.15 Kaffeepause
10.30 Achim Blackstein (Ev.-luth. Landeskirche
Hannover): Online-Seelsorge in
Gesundheitskontexten – Von der
Begründung einer «Digital Soul Care»
11.30 Frauke Rörden (Kirchenkreisverband
Hamburg): Praxisbericht digitale
Krankenhausseelsorge Hamburg
12.00 Maiken Langhoff Kidholm, Laura Kvorning & Ricko Damberg Nissen (Research Unit of General Practice, Univ. of Southern Denmark): eHeart – A Digital Plattform
for Spiritual Care in Denmark
14.00 Workshops zu Praxisprojekten:
Carla Sorato Attinger (RKK Basel-Stadt):Digitale Spiritual Care für die Basler Spitäler (ausgefallen)
Digitalisierung und seelsorgliche Praxis
im schweizerischen Gesundheitswesen:
eine Bestandesaufnahme.
Dokumentation von spezialisierter
Spiritual Care mittels SpiCaDoc
– Erfahrungsbericht aus der Zürcher
Palliativseelsorge
USA): Deeper Connections: The Tele-
chaplaincy Experience
und Saara Folini (Berufsverband Seel-
sorge): Perspektiven für die Seelsorge
im Schweizer Gesundheitswesen